In der Diskussion über ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) werden häufig konsumsteuerfinanzierte Modelle propagiert. Kritik an diesen Modellen kommt häufig aus der Perspektive der sozialen Gerechtigkeit – Bezieher hoher Einkommen würden steuerlich massiv entlastet, da ihr Konsum deutlich unterhalb des Einkommens liegt.
Im Folgenden soll ein anderer Kritikpunkt herausgearbeitet werden: Geht die Erwerbsquote massiv zurück – und dieser erwartete Rückgang wird ja häufig für die Notwendigkeit eines Grundeinkommens angeführt – dann werden die Steuersätze auf absurd hohe Werte ansteigen.
Eine Konsumsteuerfinanzierung ist somit auf lange Sicht gesehen kein gangbarer Weg.
Wegen der enthaltenen Formeln ist der weitere Text als PDF-Dokument erstellt.
Ein wichtiges Argument gegen die Konsumsteuerfinanzierung möchte ich unbedingt ergänzen:
BGE fördert die Selbstversorgung, umso mehr, wenn die Mehrwertsteuer (Achtung, das gilt nicht für alle Arten von Ressourcensteuern*!!!) hoch ist. Also gibt es noch einen Rückkopplungseffekt bei einer solchen Finanzierung!
*Ressourcensteuern (Primärenergieträgersteuer/Primärrohstoffsteuern, echte Grundsteuer, Vermögenssteuer usw.) sind volkswirtschaftlich auch für BGE-Finanzierung sinnvoll, denn sie fördern direkt nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern ebenso den wissenschaftlich-technischen Fortschritt und die volkswirtschaftliche Effizienz! Sie sind eine echte Alternative zu Einkommens-, Erbschafts- und anderen Steuern. Allerdings haben sie einen Transparenzeffekt, der nicht jedem Datenschützer gefallen wird – aber ich kann mir gut vorstellen, dass gesellschaftliche Wertschätzung auch irgendwann heißt: Wer viel Steuern zahlt, tut mehr für das Gemeinwohl, als wer viele Leute für sich arbeiten lässt und viel konsumiert! Auch dieser Paradigmenwechsel sollte in unsere /öffentliche Diskussionen einfließen, nicht nur, wenn es um’s BGE geht, sondern auch um Demokratie, Staat und Individuum…